Neue Begriffe in der Arbeitswelt: VUCA-Welt, Gig-Working, Retention, Viertagewoche und Co.

Technologische Entwicklungen, veränderte Ansprüche der Arbeitnehmer und neue gesellschaftliche Werte führen dazu, dass sich die Art und Weise, wie wir arbeiten, kontinuierlich verändert. Die zunehmende Komplexität und Dynamik der modernen Arbeitswelt birgt jedoch auch Herausforderungen. Der Begriff VUCA-Welt (Volatility, Uncertainty, Complexity, Ambiguity) beschreibt die unsicheren und schnelllebigen Veränderungen, mit denen Unternehmen konfrontiert sind. Arbeitnehmer müssen lernen, sich selbst besser zu organisieren, insbesondere in dezentralen Strukturen.

Oft ist ein Trend aber fast schon überholt, wenn wir gerade erst anfangen, ihn beruflich auszutesten. Mittlerweile sind wir bei der Suche nach geeigneten Fachkräften sogar so weit, dass wir in der Werbung versprechen „den Job zu kreieren, den der Arbeitgeber sich wünscht.“ Coworking Spaces stehen dabei oft im Zentrum dieser Transformation, da sie flexible Arbeitsumgebungen bieten, die sich ideal für die Anforderungen der modernen Arbeitswelt eignen. Was hinter den neuen Begriffen steckt, sind in einigen Fällen Ideen, mit denen wir uns schon viel länger beschäftigen.

1. Flexibilität first

Die klassische 9-to-5-Arbeitsstruktur ist für viele Menschen nicht mehr zeitgemäß. Arbeitnehmer wünschen sich schon lange mehr Flexibilität und die Möglichkeit, ihr Berufs- und Privatleben in Einklang zu bringen. Flexibilität ist zu einem der wichtigsten Faktoren bei der Wahl eines Arbeitsplatzes geworden – laut einer Umfrage von Buffer aus dem Jahr 2023 bevorzugen über 98 % der Befragten eine flexible Arbeitsweise (Quelle Buffer). Dies bedeutet nicht nur freie Zeiteinteilung, sondern auch die Möglichkeit, den Arbeitsort selbst zu wählen. Coworking Spaces spielen hier eine entscheidende Rolle, da sie genau diese Flexibilität bieten, indem sie eine professionelle Arbeitsumgebung bereitstellen, ohne an feste Bürostrukturen gebunden zu sein.

2. Die Viertagewoche

Ein Modell, das in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erlangt hat, ist die Viertagewoche. Die Idee dahinter ist simpel: Durch die Reduzierung der Arbeitstage auf vier Tage pro Woche bleibt ein zusätzlicher Tag für Erholung und Freizeit. Untersuchungen in Island und anderen Ländern zeigen, dass Arbeitnehmer bei einer kürzeren Arbeitswoche produktiver und weniger gestresst sind. Die Pilotprojekte zur Viertagewoche haben in mehreren Unternehmen zu beeindruckenden Ergebnissen geführt: Die Produktivität stieg, während die Mitarbeiterzufriedenheit signifikant zugenommen hat. Studien zeigten schon vor 2 Jahren ein echtes Volksbegehren: Im Jahr 2022 gaben rund 73 Prozent der befragten Deutschen an, dass sie sich eine Viertagewoche bei gleichem Lohn wünschen. (Quelle: Statista)

3. Die 5-Stunden-Regel

Neben der Reduzierung der Arbeitstage ist auch die Verkürzung der täglichen Arbeitszeit ein Trend, der diskutiert wird. Viele Unternehmen experimentieren mit der 5-Stunden-Regel, bei der Arbeitnehmer maximal fünf Stunden pro Tag arbeiten. Studien belegen, dass die Konzentrationsfähigkeit nach vier bis fünf Stunden stark nachlässt, wodurch längere Arbeitstage oft ineffizient sind. Nicht umsonst gibt es eine nach fünf Arbeitsstunden gesetzlich festgelegte Pause. Kürzere Arbeitseinheiten fördern die Konzentration und reduzieren das Risiko von Burn-out. Mitarbeiter sind oft motivierter und fokussierter.

4. Retention

Eigentlich auch eine altbekannte Vorgehensweise: Die Mitarbeiterbindung erfährt 2024 ein absolutes Trendhoch. In Zeiten des Fachkräftemangels muss das Recruiting vielfach die Waffen strecken, weil es einfach nicht den gewünschten Erfolg bringt. Statt also Unsummen für professionelles Recruiting auszugeben, versuchen Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden zu binden und zu halten (Retention). Und gehen dafür verstärkt auf deren individuelle Wünsche ein.

5. Employee Reskilling

Auf dieses Konto zahlt auch das sogenannte Employee Reskilling ein. Oft muss bei langjährigen Mitarbeitenden mal wieder Wissen aufgefrischt oder auf den neusten Stand gebracht werden. Denn die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran, und Unternehmen erkennen zunehmend die Notwendigkeit, ihre Mitarbeitenden quasi kontinuierlich weiterzubilden. Im Fokus stehen vor allem die individuelle Weiterentwicklung und die gezielte Abstimmung auf die Anforderungen neuer Technologien. Großes Plus: Mitarbeiter, die im Umgang mit neuen Tools und Software geschult sind, können nicht nur effizienter arbeiten, sondern fühlen sich auch wertgeschätzt und motiviert.

6. Workation

Eine Kombination aus Arbeit und Urlaub ist schon immer der Traum des gestressten Mitarbeitenden. Die Workation ermöglicht es Arbeitnehmern von Ferienorten aus zu arbeiten, wodurch Arbeit und Erholung miteinander verschmelzen. Inspiration und Kreativität fließen dank der neuen Umgebung und die Produktivität steigt aufgrund des Erholungseffekts. Auch wenn nicht jeder Arbeit und Urlaub vermischen möchte, ist die Möglichkeit dazu laut diverser Studien heute ein Wunsch vieler deutscher Arbeitnehmer.

7. Gig Working

Was hat Arbeit mit einem Konzert zu tun? Gemäß der Arbeitsweise von Musikern entwickelt sich auch auf dem Arbeitsmarkt ein analoges Modell: Gig Worker arbeiten nicht fest für einen Arbeitgeber, sondern übernehmen zeitlich begrenzte Aufträge über Plattformen wie Upwork oder Fiverr. Diese Arbeitsvariante bietet höchste Flexibilität – sowohl in Bezug auf Arbeitszeit als auch -ort – und wird besonders von Freelancern und Selbstständigen bevorzugt.

8. KI-Prozessoptimierung

Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in der Arbeitswelt angekommen und wird immer häufiger eingesetzt, um Prozesse zu automatisieren und zu optimieren. Besonders im Bereich des Projektmanagements gewinnt KI an Bedeutung, indem sie Aufgaben wie Terminplanung, Ressourcenverwaltung und Analyse von Projektdaten übernimmt. Die Mehrheit der Jobs wird dabei übrigens durch KI unterstützt, aber nicht vollständig ersetzt werden.

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